Wie innovativer Mittelstand vom Lausitzer Aufbruch profitieren kann, verdeutlicht die Schönborner Armaturen GmbH.
Deren Geschäftsführer Thomas Ebert ist seiner Zeit meist um einige Jahrzehnte voraus und hat inzwischen über 66 eigene und gemeinschaftliche Gebrauchsmuster und Patente hervorgebracht. Gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung (IAP) will er nun mittels Leichtbautechnologien die CO2-Bilanz von Versorgungsunternehmen verbessern.
Im neuen Verbundvorhaben mit dem Fraunhofer IAP wird mit Förderung aus dem Bundesprogramm "Unternehmen Revier" ein werkstoffschonendes Recyclingverfahren für Produktionsreste und Elementen von Versorgungsanlagen am Ende ihrer Lebensdauer entwickelt. Dazu wird die Materialalterung für eine Produktlebenszeit von 50 Jahren simuliert. Dies ist die durchschnittliche Lebenserwartung entsprechender Betätigungselemente. Um das Recycling zu ermöglichen, werden die Bauteile künftig in naturfaserverstärkten Verbundstoffen gefertigt und konstruktiv weiterentwickelt.
Nachhaltigkeit für Netzbetreiber
Es geht letztendlich um eine erheblich verbesserte CO2-Bilanz der Produkte. Bei den kommunalen Netzbetreibern wird aktuell daran gearbeitet, das Thema „Nachhaltigkeit“ als zweite Komponente neben dem Preis in eine Bewertungsmatrix für den Einkauf einzuarbeiten. Die Bedeutung und Wertigkeit der Beschäftigung mit dem Thema erhält dadurch eine zunehmend stärkere Gewichtung. „Wir wollen die aufzubauende Kompetenz auch in das im Aufbau befindliche Innovationscluster Wasserwirtschaft, welches vom Wirtschaftsministerium des Landes Brandenburg gefördert wird, einbringen“, zeigt Thomas Ebert auf.
Zusätzlich wird von den Schönbornern aktuell die Entwicklung und der Aufbau eines Innovations-, Technologie- und Businessparks Wasserwirtschaft mit angegliedertem Campus vorangetrieben. Dieser soll auf der Industriebrache des ehemaligen Gasbetonwerkes in Nachbarschaft zu Schönborner Armaturen GmbH und dem Innovationscluster Wasserwirtschaft errichtet werden.
Wasserwirtschaft unter Realbedingungen
Auf sieben Hektar Fläche soll ein kilometerlanges Leitungsnetz mit Schachtbauwerken und installierter Messtechnik entstehen. Es kommt einem kommunalen Leitungsnetz in Miniaturform gleich. Ziel des Reallabors ist es, Akteure der Wasserwirtschaft und Wissenschaft zur Umsetzung von F&E-Projekten zusammenzuführen. Dies führt zum Know-how-Ausbau der beteiligten Unternehmen und in der Region. Der Campus soll Aus- und Weiterbildung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Netzbetreibern, aber auch von Schülerinnen und Schülern aus Brandenburg anbieten.
Das aktuell in Umsetzung befindliche Vorhaben im Förderprogramm „Unternehmen Revier“ könnte also ein erster Schritt sein, Themen der Wasserwirtschaft mit Nachdruck nachhaltig am Standort in der Elbe-Elster-Region zu entwickeln. Gespräche mit dem Brandenburger Wirtschaftsministerium, der WFBB, der WRL, dem Landkreis Elbe-Elster und der Stadt Doberlug-Kirchhain zur Unterstützung des Vorhabens laufen bereits.
Informationen zur Schönborner Armaturen GmbH: www.schoenborner.com
Informationen zur Umsetzung des Bundesprogramms Unternehmen Revier in der Lausitz: https://wirtschaftsregion-lausitz.de/strukturentwicklung/unternehmensfoerderung/