Wie lebenswert ist die Lausitz für Jugendliche? Diese Frage stand im Zentrum eines Podcast-Projekts, das von Jugendlichen des Kinder- und Jugenddorfs Rankenheim zusammen mit der Hochschule Döpfer umgesetzt wurde. Studierende dieser Potsdamer Hochschule organisierten das Projekt und begleiteten die Jugendlichen. Gefördert durch den Teilhabefonds Brandenburg entstand ein Hörformat, das durch authentische Perspektiven besticht – eine Einladung, die Lausitz aus jugendlichen Augen zu sehen.
Themen, die bewegen
Statt auf Hochglanz und Perfektion zu setzen, soll der Podcast ein echtes Bild der Lebenswelten junger Menschen vermitteln. Die 12- bis 18-Jährigen schlüpften dafür mutig in journalistische Rollen. Mit Mikrofontechnik ausgestattet stellten sie Fragen, tauschten sich aus und brachten ihre eigenen Ansichten mit ein. Der Prozess war ebenso wichtig wie das Ergebnis: Die Teilnehmenden erlebten, dass ihre Gedanken und Ideen zählen – ein Erlebnis, das sie nachhaltig prägen wird.
Das Projekt regte Jugendliche dazu an, über ihre Heimat nachzudenken. Nach einem Kennenlernen und ersten Trockenübungen durften sie in die Rolle von Interviewer*innen schlüpfen und Gespräche über Themen führen, die ihnen wichtig sind. Die Gespräche drehten sich um zentrale Fragen: Was macht Lübben und Groß Köris lebenswert? Welche Verbesserungen wünschen sich Jugendliche? Was bedeuten Themen wie Umweltschutz und Nachhaltigkeit für sie? Begleitet von Studierenden der Sozialen Arbeit entstand so ein authentisches und lebendiges Hörformat, das den Beteiligten viel Spaß bereitete. „Es ist besonders wichtig, die junge Generation in die aktuellen Prozesse dieser Region mit einzubeziehen. Schließlich geht es um ihre Zukunft, und da sollten auch gerade ihre Interessen Gehör finden“, betont Daniel Kopperschmidt, Student der Hochschule Döpfer.
Hören, verstehen, nachfühlen
Wer den Podcast anhört, taucht in die Lebensrealitäten der Jugendlichen ein. Die Folgen laden ein, ihre Perspektiven nachzufühlen und über ihre Themen mitzudenken. Der Charme liegt in der Unmittelbarkeit und Echtheit der Aufnahmen, die fernab von Hochglanzproduktionen einen authentischen Blick auf die Lausitz bieten.
In den vier Folgen kommt zum Ausdruck, dass die Jugendliche die Natur und die kurzen Wege in ihrem Wohnort schätzen. Gleichzeitig kritisieren sie den zunehmenden Verlust von Naturräumen durch Bauprojekte und wünschen sich einen besseren öffentlichen Nahverkehr. Dabei sind ihre Meinungen zur eigenen Zukunft in der Lausitz vielfältig: Während einige die Region für ihre Ruhe schätzen, zieht es andere in städtischere Gegenden.
Die Jugendlichen haben damit nicht nur ein spannendes Medienprojekt geschaffen, sondern gezeigt, wie wertvoll ihre Ideen für die Gestaltung einer lebenswerten Zukunft sind. Wer neugierig ist, sollte unbedingt reinhören – dieser Podcast ist eine Momentaufnahme, die zum Nachdenken anregt und gleichzeitig Lust macht, die Lausitz aus einer neuen Perspektive zu entdecken.
Hier geht es zum Podcast:
Lebenswerte Lausitz - Ein Podcast von und mit Jugendlichen aus Lübben
Außerdem findet ihr die Folgen auf allen gängigen Audio-Plattformen. Begleitet wurden die Jugendlichen durch Studierende der Sozialen Arbeit der HSD Hochschule Döpfer aus Potsdam.